Arita, eine kleine Stadt in der Präfektur Saga auf Japans südlichster Hauptinsel Kyushu, gilt landesweit als Inbegriff für hochwertiges Porzellan. Auch unter dem Begriff Arita-yaki bekannt, blickt diese auf eine faszinierende Geschichte zurück, die bis ins 17. Jahrhundert reicht. Nach der japanischen Invasion Koreas (1592–1598 Imjin-Krieg) wurden viele hochqualifizierte koreanische Töpfer zwangsweise nach Kyushu gebracht, welche teils abgeschottet wurde, um ihre Techniken geheim zu halten. Einer dieser Handwerker entdeckte in Arita Kaolin - das Mineral, das zur Herstellung von Porzellan benötigt wird - wodurch Arita zur ersten Hochburg der Porzellanherstellung wurde. Im Laufe der Jahre wurden hier zahlreiche Porzellan-Manufakturen eröffnet, in denen Töpferwaren sowohl für den heimischen als auch für den chinesischen und europäischen Markt gefertigt wurden. Dabei entwickelten sich verschiedenste Stile, darunter blau-weißes Sometsuke-Porzellan sowie Kakiemon und Kutani-Waren.
Sometsuke 染付け
Japanische blau-weiße Töpferwaren werden als Sometsuke bezeichnet, ein Begriff, der sich ursprünglich auf traditionell mit Indigo gefärbte Leinen bezog. Bei dieser Technik wird Porzellan oder Keramik mit einem blauen Pigment (z.B. Kobaltoxid) von Hand, mit einer Schablone oder im Transferdruckverfahren dekoriert. Anschließend wird eine transparente Glasur aufgetragen, wodurch das Dekor einen leuchtenden Blauton nach dem Brand erhält. Ursprünglich in der chinesischen Song-Dynastie (960–1279) entwickelt, fand diese Methode ihre Vollendung zu Beginn der Ming-Dynastie im 14. Jahrhundert. Drei Jahrhunderte später wurde das blau-weiße Porzellan zusammen mit dem Arita-yaki dann in Japan eingeführt und verbreitete sich in Gebieten wie Kyoto, Seto, Hasami und Mikawachi, die jeweils ihre eigenen einzigartigen Sometsuke-Varianten entwickelten.