Chawan Ryonyu

Raku Kichizaemon IX

ID
0360
Seltene, original japanische Raku-yaki Matchaschale (Chawan) von Ryōnyū, dem 9. Oberhaupt der renommierten Raku-Familie und zweitem Sohn des Chōnyū. Handgefertigt in Kyoto im späten 18. bis frühen 19. Jahrhundert. Unebener, zylindrischer Körper überzogen von einer glänzenden, schwarzen Glasur mit rot-grünen Einschlüssen auf einem Fußring.
 
Künstler Ryōnyū - Raku Kichizaemon IX
了入 - 九代 樂吉左衛門
Tradition Raku-yaki 楽焼
Objekttyp Teeschale (Chawan 茶碗)
Herkunft Kyoto, Japan
Datierung Spätes 18. bis frühes 19. Jahrhundert
Maße (D x H) Ø11,6 x 7,3 cm
Gewicht 292g
Stempel Raku-Siegel auf der Unterseite
Verpackung Seidenbeutel, beschriftete Holzbox (Kiribako 桐箱) mit Raku-Siegel

Diese Chawan ist Teil unserer Yoshi en Privatsammlung edler Meisterwerke. Diese stehen nicht zum Verkauf und sind nur zur Ansicht gelistet.

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Raku Kichizaemon IX Ryonyu Chawan

Raku Kichizaemon IX

Ryōnyū wurde 1756 als zweiter Sohn von Chōnyū (1714-1770), dem 7. Oberhaupt der Raku-Familie, geboren. Nach dem frühen Ableben seines älteren Bruders Tokunyū (1745-1774), dem 8. Familienoberhaupt, übernahm Ryōnyū im Alter von nur 14 Jahren die Leitung des Familienerbes und führte das Amt bis zu seinem Rücktritt im Jahr 1825 aus.
Seine 65 Jahre anhaltende intensive Schaffensphase war durch eine Vielzahl stilistischer Entwicklungen geprägt, die besonders im Alter freier und spontaner wurden. Dabei liegt sein besonderes Vermächtnis in der Nutzung einer innovativen Trimmtechnik, die eine bedeutende Neuerung innerhalb der Raku-Tradition darstellen und die kommenden Generationen prägen sollte.

Der Ursprung der Raku-Familie führt bis ins Kyōto des 16. Jahrhunderts zurück. Dort entwickelte der Fliesenmacher Tanaka Chōjirō in Zusammenarbeit mit dem bedeutenden japanischen Teemeister, Sen no Rikyū, die ersten Raku-Schalen. Nach Chōjirōs Tod wurde sein Nachfolger Jōkei durch den Prinzen Hideyoshi mit dem Raku-Siegel und dem Namen “Raku Kichizaemon” geehrt. Ein Erbe, das auch nach 450 Jahren und 16 Generationen noch immer die Werke der Raku-Familie kennzeichnet.

Raku Kichizaemon IX Ryonyu Chawan

Chawan 茶碗

Die ersten Formen der Teeschale, auch Chawan (茶碗) oder Matchawan (抹茶碗) genannt, stammen aus dem alten China und wurden mit Beginn des 13. Jahrhunderts nach Japan importiert. Im Laufe der Zeit hat sich eine japaneigene, hoch bedeutende und sehr vielschichtige Handwerkskunst rund um die Chawan entwickelt. Bis heute wird die Chawan in der japanischen Teezeremonie verwendet um Koicha (濃茶) zu servieren: einen dickflüssigen, dunkelfarbigen Tee aus feinstem Matcha, sowie Usucha (薄茶): eine verdünnte, schaumigere Version und die bis heute gebräuchlichste Form der Matcha Zubereitung.

Raku-Yaki 楽焼

Das traditionelle japanische Raku ist eine besondere Art von handgeformter und bleiglasierter Keramik, welche fast ausschließlich für Teezeremonien verwendet wird. Ihre charakteristisch weiche Textur erhält sie durch einen speziellen Brennvorgang, bei dem die Keramik kurz bei niedrigen Temperaturen gebrannt und anschließend rasch an der Luft oder in einem Wasserbad abgekühlt wird.
Ursprünglich wurden Raku-Schalen – ganz im Sinne der Wabi-cha Ästhetik nach dem japanischen Teemeister Sen no Rikyū – schlicht und ohne Verzierungen in Schwarz (Kuro Raku 黒楽) oder Rot (Aka Raku 赤楽) hergestellt. Farben, denen nachgesagt wurde, das lebendige Grün des Matcha besonders schön zur Geltung zu bringen.

Kuro-Raku 黒楽

Für das schwarze Raku (Kuro Raku 黒楽) wird ein spezieller rauher Ton mit Sandanteilen und hohem Eisen- und Mangangehalt aus dem Kamigawa-Fluss in Kyoto eingesetzt. Das besondere Schwarz der Schale bringt nach japanischer Lesart das leuchtende Grün des Matchas am deutlichsten zur Geltung. Der Ton wird von der Raku-Familie immer für die in drei Generationen folgende Generation gegraben und eingelagert. Es werden mehrere Glasurschichten (Kamogawa-Ishi) durch Schneiden und Pressen aufgetragen und schließlich mit einer Raku-Transparentglasur überzogen. Die Brenntemperatur ist mit 1200-1250°C relativ hoch. Die Schale wird nach nur 8-10 Min. rotglühend entnommen und schnell an der Luft abgekühlt. Es entsteht eine nicht gesinterte, hochgebrannte Irdenware. Authentische Kuro-Raku-Schalen weisen an der Stelle des Ausstiches eine kleine Unebenheit auf der Seite auf.

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