Yoshikawa Setsudo #2

Yoshikawa Setsudo

ID
7716
Seltene, original japanische Seitengriff-Teekanne des renommierten japanischen Töpferkünstlers Setsudo. Ei-förmiger Körper mit einem rot-braunen Yōhen-Ombré-Farbverlauf und sorgfältig polierter Oberfläche, deren Glanz an feinen Lack erinnert, auf einem geschnitzten Kōdai-Fuß stehend.
 
KünstlerYoshikawa Setsudo 吉川雪堂
ObjekttypSeitengriffkanne (Yokode Kyūsu 横手急須), rot-braun
HerkunftTokoname, Aichi, Japan; Tokoname-yaki 常滑焼
DatierungSpätes 20. bis frühes 21. Jahrhundert
MaterialRoter Ton (Shudei 朱泥), unglasiert (Yakishime 焼き締め)
Volumen250 ml
MaßeØ8,5 x H9,5 cm; Griff 5 cm; Fuß Ø5 cm
Gewicht210 g
StempelSiegel unter Griff
Verpackung  Holzbox (Kiribako 桐箱)


Diese Kyūsu ist Teil unserer Yoshi en Privatsammlung edler Meisterwerke. Diese stehen nicht zum Verkauf und sind nur zur Ansicht gelistet.

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Kyusu Tokoname Setsudo Yohen Kodai #2

Yoshikawa Setsudo
吉川雪堂

Kaum ein Wort beschreibt die Teekannen von Yoshikawa Setsudo (*1947) treffender als "Vollkommenheit". Der Keramikünstler ist Meister der dritten Generation und erschafft mit der Töpferscheibe makellose Kyūsus, dessen Keramiksiebe er mit bis zu tausend winzigen Löchern von Hand perforiert – eine Präzision, die selbst modernste Maschinen nicht erreichen. Gefertigt aus klassischem, unglasiertem Tokoname-Shudei-Ton, zeigen seine Stücke eine beeindruckende Bandbreite an Oberflächenveredelungen: von Yōhen-Ombré-Farbverläufen über filigrane Schnitzereien in Zusammenarbeit mit seinem Bruder Yoshikawa Kodo bis hin zu polierten Flächen, die seine außerordentliche Kunstfertigkeit unterstreichen.

Kyusu Tokoname Setsudo Yohen Kodai #2

Kyusu 急須

Die traditionelle japanische Teekanne, die Kyusu, ist gewöhnlich aus Keramik gefertigt und verfügt über einen seitlichen Henkel, der im 90°-Winkel zur Tülle angebracht ist, um das Ausgießen zu erleichtern - mitunter befindet sich der Henkel aber auch über der Kanne oder auf der Rückseite. Kyusu eignen sich perfekt für die Zubereitung von grünem Tee und sind tendenziell eher klein gearbeitet, um die Ziehzeit des Tees besser unter Kontrolle halten zu können. Die Größe, Form und Art des Tons, aus dem die Kyusu hergestellt ist, ist am Ende entscheidend dafür, welche Art von Tee am besten darin zubereitet werden kann. Es gibt viele verschiedene regionale Stilrichtungen von Kyusus sowie ausgewiesene Meisterstücke, die unter Sammlern sehr geschätzt sind.

Kyusu Tokoname Setsudo Yohen Kodai #2

Tokoname-yaki 常滑焼

In der Stadt Tokoname, Präfektur Aichi, wird bereits seit dem 12. Jahrhundert Töpferware hergestellt, die zudem auch seit 1976 als "Traditionshandwerk Japans" offiziell geschützt ist. Tokoname war der Standort des größten und ältesten der legendären Sechs Alten Brennöfen Japans (Rokkoyō 六古窯) und ist berühmt für seinen eisenhaltigen Shudei-Ton, der sich nach dem Brennen rot färbt. Beim zweiten Brennen im Reduktionsofen färbt sich der rote Shudei schwarz - die andere charakteristische Farbe der Tokoname-Yaki. Traditionelle Tokoname-Kyusu-Teekannen sind auf der Innenseite unglasiert, so dass die Tannine im Tee mit dem Eisen im Tonkörper reagieren können. Dies kann sich mildernd auf die Adstringenz des Tees auswirken und dabei die Süße des grünen Tees betonen. Ein weiteres Hauptmerkmal dieser Kyusus sind die perfekt passenden Deckel, die nach dem Brennen in einer als Suriawase bekannten Technik in den Tonkörper eingeschliffen werden.

Herstellung

Rokuro 轆轤

Eines der bekanntesten und weitverbreitesten Verfahren zum Herstellen von Töpferwaren, bei dem Ton per Hand auf einer rotierenden Töpferscheibe geformt wird.

Yōhen 窯変

"Yōhen“, wörtlich „Brennofen-Veränderung“, bezeichnet Farb- und Strukturveränderungen, die während des Brennvorgangs auf der Oberfläche von Keramik entstehen. Dieses besondere Merkmal findet sich in verschiedenen japanischen Töpfertraditionen wie Tokoname, Shino, Bizen und Tenmoku. Im Tokoname-yaki-Stil wird der charakteristische zweifarbige Yōhen-Effekt durch ein zweites Brennen im Reduktionsofen erzielt: Dabei wird das Stück teilweise in Reisspelzen oder Asche eingegraben, sodass nur der freiliegende Teil seine Farbe verändert.

Reduktionsbrand

Beim Reduktionsbrand wird während des Brennvorgangs ein Überschuss an Kohlenstoff und eine Reduktion an Sauerstoff im Ofeninneren erzeugt. Kohlenmonoxid entzieht der Umgebung und dem Scherben Sauerstoff. Eine starke Rauchentwicklung ist die Folge. Der Scherben verändert seine Farbe, von hellgrau bis schwarz, je nach Stärke und Zeit der Reduktion. Der Ton besitzt weniger Sauerstoff, wird fester und solider und erhält zugleich eine größere Porosität.

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