Kato Kozo #1

Kato Kozo

ID
0267
Original japanische Teeschale (Chawan) von einem der "Lebenden Nationalschätze" Japans, Katō Kōzō. Unebene, hohe, zylindrische Form, handgefertigt aus Ton in rosa mit angedeuteter Landschatsdarstellung aus Baum, Berg und Kanji in schwarzer malerischer Linienführung unter einer kraquelierten, milchigen Shino-Glasur und einem unglasierten Fußring.
 
Künstler Katō Kōzō 加藤 孝造
Tradition Mino-yaki 美濃焼
Objekttyp Teeschale (Chawan 茶碗)
Herkunft Mino, Gifu, Japan
Datierung Spätes 20. bis frühes 21. Jahrhundert
Material Keramik, Shino-Glasur (志野)
Maße (D x H) Ø14,2 x 8,8 cm
Gewicht 617 g
Signatur Künstlersignatur auf der Unterseite
Verpackung Lackierte Holzbox, beschriftete Holzbox (Kiribako 桐箱)


Diese Chawan ist Teil unserer Yoshi en Privatsammlung edler Meisterwerke. Diese stehen nicht zum Verkauf und sind nur zur Ansicht gelistet.

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Vintage Chawan Mino Kato Kozo #1

Katō Kōzō 加藤 孝造

Katō Kōzō (1935–2023), geboren in Tajimi in der Präfektur Gifu, zählt zu den bedeutendsten Meistern traditioneller Mino-Keramik. Gemeinsam mit Toyozō Arakawa (1894–1985) belebte er die über Jahrhunderte verloren geglaubte Mino-Brenntradition neu. Sein Schaffen knüpfte an authentische Techniken der Momoyama-Periode (1573–1603) an – von der handbetriebenen Töpferscheibe bis hin zu den historischen Kamado-Öfen. Dabei umfasste sein meisterhaftes Können vor allem die klassischen Glasurtechniken Shino (志野) und Seto-guro (瀬戸黒), für die er auch bereits zahlreich ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2010 wurde ihm schließlich mit der Ernennung zum "Lebenden Nationalschatz" (Ningen Kokuhō 人間国宝) Japans eine der höchsten Ehren zuteil. Seine Werke wurden zudem in zahlreichen Einzelausstellungen präsentiert und befinden sich in bedeutenden Sammlungen, darunter das National Museum of Modern Art in Tokio, das Mizunami Ceramic Museum in Gifu sowie in internationalen Museen wie dem Victoria & Albert Museum in London.

Vintage Chawan Mino Kato Kozo #1

Chawan 茶碗

Die ersten Formen der Teeschale, auch Chawan (茶碗) oder Matchawan (抹茶碗) genannt, stammen aus dem alten China und wurden mit Beginn des 13. Jahrhunderts nach Japan importiert. Im Laufe der Zeit hat sich eine japaneigene, hoch bedeutende und sehr vielschichtige Handwerkskunst rund um die Chawan entwickelt. Bis heute wird die Chawan in der japanischen Teezeremonie verwendet um Koicha (濃茶) zu servieren: einen dickflüssigen, dunkelfarbigen Tee aus feinstem Matcha, sowie Usucha (薄茶): eine verdünnte, schaumigere Version und die bis heute gebräuchlichste Form der Matcha Zubereitung.

Mino-Yaki 美濃焼

Das in Mino (Provinz Gifu) hergestellte Steinzeug und Porzellan besitzt eine sehr lange und bekannte Tradition. Bereits seit dem 11. Jahrhundert wurde hier ascheglasiertes Steinzeug hergestellt. Mino-Keramik wurde bis zum Ende der Edo-Zeit mit der aus Seto stammenden und ebenfalls sehr berühmten Keramik zusammen unter dem Namen "setomono" verkauft. Besonders hervorstechend sind die Glasurtechniken aus Mino: Seto-Glasuren als gelbes Seto (kiseto) und schwarzes Seto (setoguro), Shino-Glasuren (opake weiße Glasuren) und grüne Kupferglasuren der Oribe-Waren.

Shino-yaki 志野焼

Shino-Waren oder Shino-yaki werden für ihre natürliche Schönheit bewundert und zeichnen sich durch ihre dicken weißen Glasuren aus, die oft mit Craquelé oder kleinen Löchern und roten Brandflecken versehen sind. Shino-Glasuren bestehen hauptsächlich aus Feldspat und werden traditionell in einem langen Brenn- und Abkühlungsprozess mittels Reduktionsbrandverfahren gefertigt.

Reduktionsbrand (Kyo Kangen Shosei 強還元焼成)

Der Brennvorgang stellt einen zentralen Schritt im Töpferprozess dar, bei dem sich der rohe Ton in beständige Keramik verwandelt. Während das Modellieren des Tons kreative Gestaltung erfordert, spielt besonders die präzise Kontrolle der Brenntechnik für das Ergebnis eine entscheidende Rolle.
Zunächst muss der Ton vollständig getrocknet sein, bevor dieser in den Ofen gegeben werden kann. Im Verlauf des Brennvorgangs verdunstet das verbliebende Wasser im Ton dann bei langsam steigenden Temperaturen bis dieser vollständig entwässert ist, sich das Material verfestigt und schließlich in der letzten Phase wasserdicht wird.

Beim Reduktionsbrand wird während des Brennvorgangs ein Überschuss an Kohlenstoff und eine Reduktion an Sauerstoff im Ofeninneren erzeugt. Kohlenmonoxid entzieht der Umgebung und dem Scherben Sauerstoff. Eine starke Rauchentwicklung ist die Folge. Der Scherben verändert seine Farbe, von hellgrau bis schwarz, je nach Stärke und Zeit der Reduktion. Der Ton besitzt weniger Sauerstoff, wird fester und solider und erhält zugleich eine größere Porosität.

Auszeichnungen

  • 1962 "Young Artist Award"
  • 1986 Preis der Japan Ceramic Society
  • 1995 Auszeichnung als "Immaterielles Kulturerbe" für Gifu für sein Shino und Seto-guro
  • 2010 Auszeichnung als "Lebender Nationalschatz" (Ningen Kokuhō 人間国宝) Japans für sein Seto-guro

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