Shoson #7

Shoson Sawada

ID
0097
Original japanische Seitengriff-Teekanne (Kyūsu) von Meister Shoson Sawada aus Tokoname, Sohn eines hoch angesehenen und gleichnamigen Bildhauers. Bauchige Form, handgedreht aus Ton mit integriertem Keramiksieb und passendem Deckel mit Knauf in sattem Braun mit subtiler Benishibori-Glasur.
 
Künstler Shoson Sawada 澤田昭邨
Tradition Tokoname Yaki 常滑焼
Objekttyp Seitengriffkanne (Yokode Kyūsu 横手急須)
Herkunft Tokoname, Aichi, Japan
Datierung Spätes 20. bis frühes 21. Jahrhundert
Material Ton, Benishibori-Glasur (紅しぼり)
Maße (D x B x H) Ø9,4 x 13,3 x 9,1 cm
Gewicht 120g
Fassungvermögen  300ml
Signatur Künstlersignatur unter Griff
Verpackung beschriftete Holzbox (Kiribako 桐箱)

Diese Kyūsu ist Teil unserer Yoshi en Privatsammlung edler Meisterwerke. Diese stehen nicht zum Verkauf und sind nur zur Ansicht gelistet.

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Vintage Kyusu Tokoname Shoson #7

Shoson Sawada 澤田昭邨

Geboren 1937 unter dem Namen Shuji Sawada, wurde Meister Shoson Sawada 1956 vom renommierten Meister Shuzan Umehara in der Kyūsu-Herstellung unterrichtet. Im Jahr 1970 ging der Name "Shoson" von seinem Vater, einem angesehenen Bildhauer, auf ihn über. Neben seiner Tätigkeit als Keramikkünstler unterrichtete Shoson außerdem an der Aichi Universität der Künste und ist Mitglied der angesehenen japanischen Kunsthandwerksvereinigung "Kougei-kai". Für seine außergewöhnliche Kunstfertigkeit und sein Engagement wurde Shoson bereits mehrfach ausgezeichnet und hat sich als etablierter Künstler in der japanischen Töpfertradition einen bleibenden Namen gemacht.

Vintage Kyusu Tokoname Shoson #7

Kyūsu 急須

Die traditionelle japanische Teekanne, die Kyūsu, ist gewöhnlich aus Keramik gefertigt und verfügt über einen seitlichen Henkel, der im 90°-Winkel zur Tülle angebracht ist, um das Ausgießen zu erleichtern - mitunter befindet sich der Henkel aber auch über der Kanne oder auf der Rückseite. Kyūsu sind perfekt für die Zubereitung von grünem Tee und sind tendenziell eher klein gearbeitet, um die Ziehzeit des Tees besser unter Kontrolle halten zu können. Die Größe, Form und Art des Tons, aus dem die Kyūsu hergestellt ist, ist am Ende entscheidend dafür, welche Art von Tee am besten darin zubereitet werden kann. Es gibt viele verschiedene regionale Stilrichtungen von Kyūsus sowie ausgewiesene Meisterstücke, die unter Sammlern sehr geschätzt sind.

Vintage Kyusu Tokoname Shoson #7

Tokoname-Yaki 常滑焼

In der Stadt Tokoname, Präfektur Aichi, wird bereits seit dem 12. Jahrhundert Töpferware hergestellt, die zudem auch seit 1976 als "Traditionshandwerk Japans" offiziell geschützt ist. Tokoname war der Standort des größten und ältesten der legendären Sechs Alten Brennöfen Japans (Rokkoyō 六古窯) und ist berühmt für seinen eisenhaltigen Shudei-Ton, der sich nach dem Brennen rot färbt. Beim zweiten Brennen im Reduktionsofen färbt sich der rote Shudei schwarz - die andere charakteristische Farbe der Tokoname-Yaki. Traditionelle Tokoname-Kyūsu-Teekannen sind auf der Innenseite unglasiert, so dass die Tannine im Tee mit dem Eisen im Tonkörper reagieren können. Dies kann sich mildernd auf die Adstringenz des Tees auswirken und dabei die Süße des grünen Tees betonen. Ein weiteres Hauptmerkmal dieser Kyūsus sind die perfekt passenden Deckel, die nach dem Brennen in einer als Suriawase bekannten Technik in den Tonkörper eingeschliffen werden.

Herstellung

Rokuro 轆轤

Eines der bekanntesten und weitverbreitesten Verfahren zum Herstellen von Töpferwaren, bei dem Ton per Hand auf einer rotierenden Töpferscheibe geformt wird.

Benishibori 紅しぼり

Eine Subkategorie der traditionellen Mogake-Glasur (藻掛), bei der brauner Ton mit getrockneten Seealgen (Amamo) umwickelt wird. Mithilfe feiner Fäden fixiert, hinterlassen die Algen nach dem Reduktionsbrand zarte, einzigartige Spuren auf der Oberfläche. Im Vergleich zur klassischen Mogake-Technik zeichnen sich diese Muster jedoch durch eine subtilere Ästhetik aus.

Reduktionsbrand (Kyo Kangen Shosei 強還元焼成)

Der Brennvorgang stellt einen zentralen Schritt im Töpferprozess dar, bei dem sich der rohe Ton in beständige Keramik verwandelt. Während das Modellieren des Tons kreative Gestaltung erfordert, spielt besonders die präzise Kontrolle der Brenntechnik für das Ergebnis eine entscheidende Rolle.
Zunächst muss der Ton vollständig getrocknet sein, bevor dieser in den Ofen gegeben werden kann. Im Verlauf des Brennvorgangs verdunstet das verbliebende Wasser im Ton dann bei langsam steigenden Temperaturen bis dieser vollständig entwässert ist, sich das Material verfestigt und schließlich in der letzten Phase wasserdicht wird.

Beim Reduktionsbrand wird während des Brennvorgangs ein Überschuss an Kohlenstoff und eine Reduktion an Sauerstoff im Ofeninneren erzeugt. Kohlenmonoxid entzieht der Umgebung und dem Scherben Sauerstoff. Eine starke Rauchentwicklung ist die Folge. Der Scherben verändert seine Farbe, von hellgrau bis schwarz, je nach Stärke und Zeit der Reduktion. Der Ton besitzt weniger Sauerstoff, wird fester und solider und erhält zugleich eine größere Porosität.

Suriawase すり合わせ

Körper und Deckel der Teekanne werden aneinander gerieben bis die Teile perfekt aufeinander passen.

Auszeichnungen

  • 2008 Auszeichnung als „Wichtiges Immaterielles Kulturgut“ der Stadt Tokoname
  • Choza-Preis – Gewinner in der Kategorie „Traditionelle Kunst“
  • Choza-Preis – Anerkennungspreis in der Kategorie „Design“
  • Teilnahme an der Japanischen Ausstellung für Traditionelles Kunsthandwerk
  • Teilnahme an der Tokai-Ausstellung für Traditionelles Kunsthandwerk

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