Mino-yaki, hergestellt in der historischen Provinz Mino – der heutigen Präfektur Gifu –, blickt auf eine lange Keramiktradition zurück, die bis ins 11. Jahrhundert reicht. Die keramische Entwicklung von Mino stand dabei in enger Verbindung mit jener von Seto in der benachbarten Präfektur Aichi, wo sich einer der legendären sechs alten Brennöfen Japans befand. Im Zuge der wachsenden Popularität der Teezeremonie (Chanoyu 茶の湯) während der Momoyama-Zeit (1573–1615) entstanden in Mino zahlreiche Stilrichtungen und Glasurtechniken – darunter das gelbe Kiseto, das schwarze Setoguro und die Tenmoku-Glasuren, ebenso wie die berühmten Shino- und Oribe-Keramiken. Seit dem 19. Jahrhundert ist die Region jedoch vor allem für ihre Porzellanherstellung für den täglichen Gebrauch bekannt.
Kohiki
Kohiki, ein traditioneller Stil der Schluffkeramik (Slipware), findet seinen Ursprung in den koreanischen Buncheong-Keramiken des späten 15. Jahrhunderts und entstand aus dem Versuch, weißes chinesisches Porzellan zu imitieren. Der Name Kohiki bedeutet "gemahlenes Pulver" und verweist auf die feine, pudrige Oberfläche der Glasur. Diese entsteht, indem ein dunkler, eisenreicher Tonkörper in einen weißen Engoben-Schlicker getaucht und anschließend mit einer dünnen Schicht aus durchsichtiger Feldspat- oder Asche-Glasur versehen wird. So entsteht eine weiche, warme und natürliche Anmutung, die im Kontrast zum klaren Weiß des Porzellans steht.