Chawan Keinyu
Kuro-Raku

Raku Kichizaemon XI

ID
0164
Seltene, original japanische Raku-yaki Matchaschale (Chawan) von Keinyū, dem 11. Oberhaupt der renommierten Raku-Familie und adoptierter Schwiegersohn des Tannyū. Hergestellt wurde diese in Kyoto in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Unebene, zylindrische Form mit unregelmäßiger Mündung auf einem Fußring, überzogen von einer porigen, schwarzen Glasur und einigen rost-roten Flecken auf der Außenwandung.
 
Künstler Keinyū - Raku Kichizaemon XI
慶入 - 十一代 樂吉左衞門
Tradition Raku-yaki 楽焼
Objekttyp Teeschale (Chawan 茶碗)
Herkunft Kyoto, Japan
Datierung 1850–1900
Maße (D x H) Ø12 x 8,5 cm
Gewicht 364g
Stempel Raku-Siegel im Doppelkreis auf der Unterseite
Verpackung Seidenbeutel, beschriftete Holzbox (Kiribako) mit Raku-Siegel im Doppelkreis

 

Diese Chawan ist Teil unserer Yoshi en Privatsammlung edler Meisterwerke. Diese stehen nicht zum Verkauf und sind nur zur Ansicht gelistet.

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Raku Kichizaemon XI Keinyu Chawan Kuro-Raku

Raku Kichizaemon XI

Keinyū wurde 1817 als zweiter Sohn des Ogawa Naohachi, einem Sake-Braumeister aus Tanba (heute Kameoka city in Kyoto) geboren. Nach seiner Heirat mit der Tochter des Tannyū (1795-1854), dem 10. Oberhaupt der Raku-Familie, wurde er 1845 Familienoberhaupt. Damit trat er die Nachfolge seines Schwiegervaters an und blieb bis zu seinem eigenen Rücktritt 1871 in dieser Position.
Neben Schalen stellte er auch eine große Bandbreite an anderen Tee-Utensilien und dekorativen Objekten her und gilt dadurch bis heute als der vielseitigste unter den Raku-Generationen.

Der Ursprung der Raku-Familie führt bis ins Kyoto des 16. Jahrhunderts zurück. Dort entwickelte der Fliesenmacher Tanaka Chōjirō in Zusammenarbeit mit dem bedeutenden japanischen Teemeister, Sen no Rikyu, die ersten Raku-Schalen. 
Nach Chōjirōs Tod wurde sein Nachfolger Jōkei durch den Prinzen Hideyoshi mit dem Raku-Siegel und dem Namen “Raku Kichizaemon” geehrt. Ein Erbe, das auch nach 450 Jahren und 16 Generationen noch immer die Werke der Raku-Familie kennzeichnet.

Raku Kichizaemon XI Keinyu Chawan Kuro-Raku

Chawan 茶碗

Die ersten Formen der Teeschale, auch Chawan oder Matchawan (抹茶碗) genannt, stammen aus dem alten China und wurden mit Beginn des 13. Jahrhundert nach Japan importiert. Im Laufe der Zeit hat sich eine japaneigene, hoch bedeutende und sehr vielschichtige Handwerkskunst rund um die Chawan entwickelt. Bis heute wird die Chawan in der japanischen Teezeremonie verwendet um Koicha (濃茶) zu servieren: einen dickflüssigen, dunkelfarbigen Tee aus feinstem Matcha, sowie Usucha (薄茶): eine verdünnte, schaumigere Version und die bis heute gebräuchlichste Form der Matcha Zubereitung.

Raku-Yaki 楽焼

Das traditionelle japanische Raku ist eine besondere Art von handgeformter und bleiglasierter Keramik, welche fast ausschließlich für Teezeremonien verwendet wird. Ihre charakteristisch weiche Textur erhält sie durch einen speziellen Brennvorgang, bei dem die Keramik kurz bei niedrigen Temperaturen gebrannt und anschließend rasch an der Luft oder in einem Wasserbad abgekühlt wird. 
Ursprünglich wurden Raku-Schalen – ganz im Sinne der Wabi-cha Ästhetik nach dem japanischen Teemeister Sen no Rikyu – schlicht und ohne Verzierungen in Schwarz (Kuro Raku 黒楽) oder Rot (Aka Raku 赤楽) hergestellt. Farben, denen nachgesagt wurde, das lebendige Grün des Matcha besonders schön zur Geltung zu bringen.

Kuro-Raku 黒楽

Für das schwarze Raku (Kuro Raku 黒楽) wird ein spezieller rauher Ton mit Sandanteilen und hohem Eisen- und Mangangehalt aus dem Kamigawa-Fluss in Kyoto eingesetzt. Das besondere Schwarz der Schale bringt nach japanischer Lesart das leuchtende Grün des Matchas am deutlichsten zur Geltung. Der Ton wird von der Raku-Familie immer für die in drei Generationen folgende Generation gegraben und eingelagert. Es werden mehrere Glasurschichten (kamogawa-ishi) durch Schneiden und Pressen aufgetragen und schließlich mit einer Raku-Transparentglasur überzogen. Die Brenntemperatur ist mit 1200-1250°C relativ hoch. Die Schale wird nach nur 8-10 Min. rotglühend entnommen und schnell an der Luft abgekühlt. Es entsteht eine nicht gesinterte, hochgebrannte Irdenware. Authentische Kuro-Raku-Schalen weisen an der Stelle des Ausstiches eine kleine Unebenheit auf der Seite auf.

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