Toyozo Arakawa #4

Toyozo Arakawa

ID
0279
Original japanische Teeschale (Chawan) von einem der "Lebenden Nationalschätze" Japans, Toyozō Arakawa. Hohe, rundliche Form, handgefertigt aus Ton mit klassischer, unregelmäßiger weißer Shino-Glasur mit orange-farbenen Brandflecken auf einem unglasierten Fußring.
 
Künstler Toyozō Arakawa 荒川 豊蔵  
Tradition Mino-yaki 美濃焼
Objekttyp Teeschale (Chawan 茶碗)
Herkunft Mino, Gifu, Japan
Datierung 20. Jahrhundert
Material Keramik, Shino-Glasur (志野)
Maße (D x H) Ø14,2 x 9,8 cm
Gewicht 605 g
Signatur Künstlersignatur auf der Unterseite
Verpackung Beschriftete Holzbox (Kiribako 桐箱)


Diese Chawan ist Teil unserer Yoshi en Privatsammlung edler Meisterwerke. Diese stehen nicht zum Verkauf und sind nur zur Ansicht gelistet.

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Vintage Chawan Shino Toyozo Arakawa #4

Toyozō Arakawa 荒川 豊蔵

Geboren in Tajimi in der Präfektur Gifu, begann Toyozō Arakawa (1894–1985) seine Ausbildung im Keramikhandwerk bei Miyanaga Tozan (1868–1941) in Kyōto. Später arbeitete er am renommierten Hoshigaoka-Brennofen (星岡窯) in Kamakura unter dem einflussreichen Meister Kitaōji Rosanjin (1883–1959). Einen entscheidenden Einschnitt markierte 1933 die Errichtung seines eigenen Brennofens – ein Meilenstein, der nicht nur sein persönliches Schaffen prägte, sondern auch die japanische Keramikgeschichte nachhaltig beeinflusste. Mit diesem Ofen leistete er neben Katō Tokurō (1897–1985) einen maßgeblichen Beitrag zur Wiederbelebung der über Jahrhunderte verloren geglaubten Mino-Brenntradition.
Rund zwei Jahrzehnte später wurde Arakawa schließlich für seine meisterhaften Mino-Keramiken in den Glasurtraditionen Shino (志野) und Seto-guro (瀬戸黒) mit dem renommierten Titel des „Lebenden Nationalschatzes“ (Ningen Kokuhō 人間国宝) Japans ausgezeichnet. 1971 folgte dann die Ehrung als „Person mit besonderen kulturellen Verdiensten“ (Bunka Kōrōsha 文化功労者) sowie die Verleihung des japanischen Kulturordens.

Vintage Chawan Shino Toyozo Arakawa #4

Chawan 茶碗

Die ersten Formen der Teeschale, auch Chawan (茶碗) oder Matchawan (抹茶碗) genannt, stammen aus dem alten China und wurden mit Beginn des 13. Jahrhunderts nach Japan importiert. Im Laufe der Zeit hat sich eine japaneigene, hoch bedeutende und sehr vielschichtige Handwerkskunst rund um die Chawan entwickelt. Bis heute wird die Chawan in der japanischen Teezeremonie verwendet um Koicha (濃茶) zu servieren: einen dickflüssigen, dunkelfarbigen Tee aus feinstem Matcha, sowie Usucha (薄茶): eine verdünnte, schaumigere Version und die bis heute gebräuchlichste Form der Matcha Zubereitung.

Mino-Yaki 美濃焼

Mino-yaki, hergestellt in der historischen Provinz Mino – der heutigen Präfektur Gifu –, blickt auf eine lange Keramiktradition zurück, die bis ins 11. Jahrhundert reicht. Die keramische Entwicklung von Mino stand dabei in enger Verbindung mit jener von Seto in der benachbarten Präfektur Aichi, wo sich einer der legendären sechs alten Brennöfen Japans befand. Im Zuge der wachsenden Popularität der Teezeremonie (Chanoyu 茶の湯) während der Momoyama-Zeit (1573–1615) entstanden in Mino zahlreiche Stilrichtungen und Glasurtechniken – darunter das gelbe Kiseto, das schwarze Setoguro und die Tenmoku-Glasuren, ebenso wie die berühmten Shino- und Oribe-Keramiken. Seit dem 19. Jahrhundert ist die Region jedoch vor allem für ihre Porzellanherstellung für den täglichen Gebrauch bekannt.

Shino-yaki 志野焼

Shino-Waren oder Shino-yaki werden für ihre natürliche Schönheit bewundert und zeichnen sich durch ihre dicken weißen Glasuren aus, die oft mit Craquelé oder kleinen Löchern und roten Brandflecken versehen sind. Shino-Glasuren bestehen hauptsächlich aus Feldspat und werden traditionell in einem langen Brenn- und Abkühlungsprozess mittels Reduktionsbrandverfahren gefertigt.

Reduktionsbrand (Kyo Kangen Shosei 強還元焼成)

Der Brennvorgang stellt einen zentralen Schritt im Töpferprozess dar, bei dem sich der rohe Ton in beständige Keramik verwandelt. Während das Modellieren des Tons kreative Gestaltung erfordert, spielt besonders die präzise Kontrolle der Brenntechnik für das Ergebnis eine entscheidende Rolle.
Zunächst muss der Ton vollständig getrocknet sein, bevor dieser in den Ofen gegeben werden kann. Im Verlauf des Brennvorgangs verdunstet das verbliebende Wasser im Ton dann bei langsam steigenden Temperaturen bis dieser vollständig entwässert ist, sich das Material verfestigt und schließlich in der letzten Phase wasserdicht wird.

Beim Reduktionsbrand wird während des Brennvorgangs ein Überschuss an Kohlenstoff und eine Reduktion an Sauerstoff im Ofeninneren erzeugt. Kohlenmonoxid entzieht der Umgebung und dem Scherben Sauerstoff. Eine starke Rauchentwicklung ist die Folge. Der Scherben verändert seine Farbe, von hellgrau bis schwarz, je nach Stärke und Zeit der Reduktion. Der Ton besitzt weniger Sauerstoff, wird fester und solider und erhält zugleich eine größere Porosität.

Auszeichnungen

  • 1955 Auszeichnung als "Lebender Nationalschatz" (Ningen Kokuhō 人間国宝) Japans für sein Shino und Seto-guro
  • 1965 Japanische Ehrenmedaille mit violettem Band (Hōshō)
  • 1971 Auszeichnung als "Person mit besonderen kulturellen Verdiensten" (Bunka Kōrōsha 文化功労者) und japanischer Kulturorden

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