Das traditionelle japanische Raku ist eine besondere Art von handgeformter und bleiglasierter Keramik, welche fast ausschließlich für Teezeremonien verwendet wird. Ihre charakteristisch weiche Textur erhält sie durch einen speziellen Brennvorgang, bei dem die Keramik kurz bei niedrigen Temperaturen gebrannt und anschließend rasch an der Luft oder in einem Wasserbad abgekühlt wird.
Ursprünglich wurden Raku-Schalen – ganz im Sinne der Wabi-cha Ästhetik nach dem japanischen Teemeister Sen no Rikyu – schlicht und ohne Verzierungen in Schwarz (Kuro Raku 黒楽) oder Rot (Aka Raku 赤楽) hergestellt. Farben, denen nachgesagt wurde, das lebendige Grün des Matcha besonders schön zur Geltung zu bringen.
Kuro-Raku 黒楽
Schwarze bzw. Kuro Raku-Teeschalen sind mit einer transparenten Glasur überzogen, die traditionell aus pulverisiertem Kamogawa-ishi - eisen- und manganreichen Steinen aus Kyotos Kamo-Fluss - hergestellt werden. Nach dem Auftragen mehrerer Schichten Glasur wird die Schale bei etwa 1200 °C für 5 bis 10 Minuten gebrannt. Die rotglühende Schale wird anschließend mit Zangen aus dem Ofen genommen, was für charakteristische Spuren auf der Oberfläche sorgt und final an der Luft oder in Wasser abgekühlt.