Chawan Sanyu
Kuro-Raku

Raku Kichizaemon VI

ID
0351
Seltene, original japanische Raku-yaki-Matchaschale (Chawan) von Sanyū, dem 6. Oberhaupt der renommierten Raku-Familie und Schwiegersohn von Sōnyū V. Handgefertigt in Kyoto im späten 17. bis frühen 18. Jahrhundert. Leicht unebene, zylindrische Form, überzogen mit einer glänzenden schwarzen Glasur mit gemaserter Oberfläche auf einem unglasierten Fußring und zwei Einkerbungen mit weißer Engobe auf der Außenwandung.
 
Künstler Sanyū - Raku Kichizaemon VI
左入 - 六代 樂吉左衛門
Tradition Raku-yaki 楽焼
Objekttyp Teeschale (Chawan 茶碗)
Herkunft Kyoto, Japan
Datierung Spätes 17. bis frühes 18. Jahrhundert
Material Ton, Kamogawa-ishi-Glasur 加茂川石
Maße (D x H) Ø11,6 x 8,4 cm
Gewicht 359g
Stempel Raku-Siegel im Doppelkreis auf der Unterseite
Verpackung beschriftete Holzbox (Kiribako)

 
Diese Chawan ist Teil unserer Yoshi en Privatsammlung edler Meisterwerke. Diese stehen nicht zum Verkauf und sind nur zur Ansicht gelistet.

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Raku Kichizaemon VI Sanyu Chawan Kuro-Raku

Raku Kichizaemon VI

Sanyū wurde 1685 als Sohn des Yamatoya Kahei geboren und 1708 durch seine Heirat mit der Tochter des Sōnyū (1664-1716), dem 5. Oberhaupt der Raku-Familie, als Nachfolger seines Schwiegervaters anerkannt. Er selbst übte die Position bis zu seinem eigenen Rücktritt 1728 aus. 
Sein Studium des traditionellen Raku-Stils inspirierte ihn dazu, zahlreiche Kopien von Teeschalen früherer Generationen anzufertigen. Seine Schaffensphase war insbesondere durch eine bemerkenswerte Produktivität geprägt, die 1733 mit der Serieproduktion von 200 roten Teeschalen – auch bekannt als "Sanyūs 200" – ihren Höhepunkt fand. 

Der Ursprung der Raku-Familie führt bis ins Kyoto des 16. Jahrhunderts zurück. Dort entwickelte der Fliesenmacher Tanaka Chōjirō in Zusammenarbeit mit dem bedeutenden japanischen Teemeister, Sen no Rikyū, die ersten Raku-Schalen. Nach Chōjirōs Tod wurde sein Nachfolger Jōkei durch den Prinzen Hideyoshi mit dem Raku-Siegel und dem Namen “Raku Kichizaemon” geehrt. Ein Erbe, das auch nach 450 Jahren und 16 Generationen noch immer die Werke der Raku-Familie kennzeichnet. 

Raku Kichizaemon VI Sanyu Chawan Kuro-Raku

Chawan 茶碗

Die ersten Formen der Teeschale, auch Chawan (茶碗) oder Matchawan (抹茶碗) genannt, stammen aus dem alten China und wurden mit Beginn des 13. Jahrhundert nach Japan importiert. Im Laufe der Zeit hat sich eine japaneigene, hoch bedeutende und sehr vielschichtige Handwerkskunst rund um die Chawan entwickelt. Bis heute wird die Chawan in der japanischen Teezeremonie verwendet um Koicha (濃茶) zu servieren: einen dickflüssigen, dunkelfarbigen Tee aus feinstem Matcha, sowie Usucha (薄茶): eine verdünnte, schaumigere Version und die bis heute gebräuchlichste Form der Matcha Zubereitung.

Raku-Yaki 楽焼

Das traditionelle japanische Raku ist eine besondere Art von handgeformter und bleiglasierter Keramik, welche fast ausschließlich für Teezeremonien verwendet wird. Ihre charakteristisch weiche Textur erhält sie durch einen speziellen Brennvorgang, bei dem die Keramik kurz bei niedrigen Temperaturen gebrannt und anschließend rasch an der Luft oder in einem Wasserbad abgekühlt wird.
Ursprünglich wurden Raku-Schalen – ganz im Sinne der Wabi-cha Ästhetik nach dem japanischen Teemeister Sen no Rikyu – schlicht und ohne Verzierungen in Schwarz (Kuro Raku 黒楽) oder Rot (Aka Raku 赤楽) hergestellt. Farben, denen nachgesagt wurde, das lebendige Grün des Matcha besonders schön zur Geltung zu bringen.

Kuro-Raku 黒楽

Schwarze bzw. Kuro Raku-Teeschalen sind mit einer transparenten Glasur überzogen, die traditionell aus pulverisiertem Kamogawa-ishi - eisen- und manganreichen Steinen aus Kyotos Kamo-Fluss - hergestellt werden. Nach dem Auftragen mehrerer Schichten Glasur wird die Schale bei etwa 1200 °C für 5 bis 10 Minuten gebrannt. Die rotglühende Schale wird anschließend mit Zangen aus dem Ofen genommen, was für charakteristische Spuren auf der Oberfläche sorgt und final an der Luft oder in Wasser abgekühlt.

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