STORCHSCHNABELKRAUT
Der Storchenschnabel (Geranium spp.) ist eine wild wachsende Pflanze aus der Familie der Storchschnabelgewächse und in vielen Regionen Europas heimisch. Besonders bekannt ist das Ruprechtskraut (Geranium robertianum), das durch seinen aromatischen Duft und seine zarten, rosafarbenen Blüten auffällt. Die charakteristisch tief eingeschnittenen Blätter und die namensgebenden schnabelartigen Fruchtstände machen den Storchenschnabel leicht erkennbar. Er wächst bevorzugt an halbschattigen bis schattigen Standorten wie Waldrändern, Hecken und feuchten Wiesen.
GOLDRUTENKRAUT
Das Kraut der Echten Goldrute (Solidaginis virgaureae herba) ist eine seit Jahrhunderten bekannte Nutzpflanze. Erst im 17. Jahrhundert brachte man die Riesengoldrute nach Europa, als invasiver Neophyt bevorzugt Sie die lichten Wälder und trockenen Waldwiesen Europas und Nordamerikas. Diese Färber- und Heilpflanze kündigt mit Ihren gelben Blüten das Ende des Sommers an.
TAUBNESSEL
Die Taubnessel (Lamium) ist eine niedrig wachsende, krautige Pflanze, die häufig in Gärten und Wäldern vorkommt. Sie ähnelt der Brennnessel, besitzt jedoch keine stechenden Haare – daher der Name „Taubnessel“. In der traditionellen Heilkunde wurde sie als mildes Mittel bei Wunden, Krämpfen, Verdauungsbeschwerden und Atemwegserkrankungen verwendet. Besonders die weiße Taubnessel (Lamium album) galt wegen ihrer beruhigenden Eigenschaften als wertvoll. In der Volkskunde schrieb man ihr mitunter schützende Wirkungen gegen böse Geister zu.
BRENNNESSEL
Die Brennnessel (Urtica dioica, Urtica urens) verdient einen Ehrenplatz unter den Kräutern. Die 70 Arten kommen weltweit vor, lediglich in der Antarktis gibt es sie nicht. Ausdauernd, anspruchslos und wirksam gedeiht sie gerne in der Nähe des Menschen und sehr viele Schmetterlinge sind von Ihr abhängig. Im Altertum bereits bekannt hielt man böse Zauber mit ihr fern und die Germanen nannten Sie Donnernessel, dem Gewittergott Donar geweiht.
FRAUENMANTEL
Frauenmantel (Alchemilla) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Seine Arten sind in Europa, Asien und Afrika verbreitet, vorallem in den höheren Lagen fühlt er sich wohl und ist mit rund 300 Arten in Europa vertreten. Sein Name Alchemilla spricht für sich und läßt seine Magie erahnen, die am Blattinneren hervortretenden Wassertropfen gelten schon seit alters her als Hausmittel.
SCHAFGARBE
Die Schafgarbe (Achillea millefolium herba) kommt in ganz Europa, Nordasien und bis in den Polarkreis vor. Mehrjährig und ausdauernd bleibt sie sie sogar im Winter oberhalb der Erdobefläche. Sie ist eine Pflanze mit langer Tradition in der Kräuterkunde. Laut der griechischen Mythologie soll Achilles Schafgarbe genutzt haben, dieser Legende verdankt die Schafgarbe ihren lateinischen Namen Achillea millefolium.
GUNDERMANNKRAUT
Der Gundermann (Glechoma hederacea L.) wächst ähnlich wie Efeu, kriecht über den Boden und rankt an Zäunen. Seine Triebe werden bis zu einem Meter lang. Er kommt fast überall in Europa, Nord- und Westasien bis Japan vor, den amerikanischen Kontinent hat er mit Hilfe des Menschen erobert. Von Meeresniveau bis zur montanen Höhenstufe, seine Anwesenheit zeichnet eine gesunde Wiese aus. Die Kelten nutzten Ihn wegen seiner Bitterstoffe zum Bierbrauen.
ZITRONEN VERBENE
Die Zitronenverbene (Aloysia citrodora), auch bekannt als Zitronenstrauch oder Verveine, stammt ursprünglich aus Argentinien, Uruguay und Chile. Im 18. Jahrhundert wurde sie nach Europa eingeführt, wo sie erstmals wissenschaftlich als eigenständige Art beschrieben wurde. Die mehrjährige Pflanze gedeiht am besten in nährstoffreichem, durchlässigem Sandboden an sonnigen, geschützten Standorten. Im Frühjahr treiben neue Stängel aus dem Wurzelstock aus, ab Mai folgen die länglichen Blätter, die in Quirlen zu dritt angeordnet sind. Ausgewachsen verströmen sie einen angenehmen Zitronenduft. Ab August zeigen sich kleine weiße Blüten mit je vier zarten Kronblättern.
STIEFMÜTTERCHEN BLÜTEN
Das Stiefmütterchen (Viola tricolor) kennt fast jeder aus unseren Gärten, Blumenbeeten oder an Strassenrändern. In weiten Teilen Europas verbreitet fehlt es lediglich in den nördlichsten und südlichten Enden dieses Kontinents. Es ist einjährig und wird etwa zwanzig Zentimeter hoch, Wiesen, Wegränder und Brachflächen werden bevorzugt, seine Blütezeit reicht von Mai bis September. Seit der Antike ist diese kleine Schwester des Veilchens in den Pflanzenlehren verankert und viele Legenden ranken sich um sie.
KORNBLUME
Die Kornblume (Centaurea cyanus L., Cyanus arvensis) wurde so erfolgreich bekämpft, dass sie fast ausgestorben ist. Daher steht sie inzwischen unter Naturschutz. Vom Östlichen Mittelmeergebiet hat sie sich als sogenannter "Kulturfolger" in ganz Europa ausgebreitet, bis zu 1800m hoch findn wir sie auch in den Alpen. Unsere echte Kornblume stammt aus naturnahen Kulturen auf kalkarmen, durchlässigen und nährstoffreichen Böden. Wegen des hohen Bitterstoffgehalts und des Anthocyanfarbstoff hat sie einen festen Platz in der Kräuterkunde.