Besonderheit in Lage, Anbau und Verarbeitung
Für den Ruby Black Tea wird der beliebte Ruby #18 cultivar (auch: Hong Yu) verwendet, der wohl berühmteste Schwarztee Taiwans. Bekannt ist er für seinen großen Körper und die wunderbaren Aromen, u.a. nach einem guten Brandy.
Das Cultivar ist das Ergebnis einer Kreuzung zwischen einer einheimischen taiwanesischen Wildteevarietät (Camellia sinensis forma formosensis) und einer großblättrigen Assam-Variante Camellia sinensis var. assamica. Diese Kombination vereint die Robustheit und den kräftigen Geschmack des Assam-Tees mit den feinen Aromen der taiwanesischen Wildteevarietät. Die Kreuzung wurde ursprünglich unter der Bezeichnung "40-58" geführt, bevor sie 1999 offiziell als Taiwan Tea No. 18 anerkannt wurde. Der Name "Ruby Red" wurde 2003 durch eine öffentliche Auswahl bestimmt und spiegelt die rubinrote Farbe des Aufgusses wider
Die Herstellung des Tees folgt den Prinzipien eines hochwertigen, klassischen Schwarztees mit mittellanger Welkzeit, kräftigem Rollen und einer anschließenden, lange ausgeprägten, Oxidationszeit der Blätter.
Die Verarbeitung des Ruby Red Schwarztees beginnt mit einer sorgfältigen Handernte am Morgen, bei der nur die besten Blätter gepflückt werden. Direkt im Anschluss erfolgt eine erste Sortierung und Qualitätskontrolle, um sicherzustellen, dass nur makelloses Blattgut in die Weiterverarbeitung gelangt. Danach durchlaufen die Blätter ein rund 20 Stunden andauerndes Indoor-Welken, bei dem sie langsam Feuchtigkeit verlieren und ihre Zellstruktur für die folgenden Arbeitsschritte vorbereitet wird. Im Anschluss werden die Teeblätter etwa zwei Stunden lang gerollt, wodurch Zellsaft austritt und die enzymatische Reaktion – also die Oxidation – in Gang gesetzt wird. Dieser entscheidende Vorgang der vollen Oxidation dauert etwa vier bis sechs Stunden und verleiht dem Tee seine charakteristische Farbe sowie die tiefen, komplexen Aromen. Um die gewünschte Oxidationsstufe zu fixieren und die Fermentation zu beenden, erfolgt eine Ofentrocknung bei 120 °C über einen Zeitraum von 40 Minuten. Abschließend werden die Teeblätter einem finalen Röstvorgang unterzogen, der den Geschmack abrundet und die Lagerfähigkeit verbessert.