Kyusu Tokoname
Gafu Hira

Gafu Ito

ID
0812
Seltene, original japanische Tokoname-yaki Teekanne (Kyūsu) von Meister Gafu, einem der jüngsten und zugleich höchst angesehensten Meister aus Tokoname. Flacher, halbkugelförmiger Körper mit Seitengriff, handgedreht aus Shudei-Ton, gebrannt im Reduktionsverfahren mit integriertem, handgestochenen Keramiksieb und passendem Deckel mit Knauf in braun.  
 
Künstler Gafu Ito 伊藤 雅風
Tradition Tokoname-yaki 常滑焼
Objekttyp Seitengriffkanne (Yokode Kyūsu 横手急須)
Herkunft Tokoname, Aichi, Japan
Material roter Naturton (Shudei 朱泥), unglasiert
Maße (D x B x H) Ø8,4 x 12,8 x 5,4 cm
Gewicht 123g
Fassungsvermögen 110ml
Stempel Künstlerstempel unter Griff
Verpackung beschriftete Holzbox (Kiribako)

 
Diese Kyūsu ist Teil unserer Yoshi en Privatsammlung edler Meisterwerke. Diese stehen nicht zum Verkauf und sind nur zur Ansicht gelistet.

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Kyusu Tokoname Gafu Hira

Gafu Ito 伊藤 雅風

Gafu Ito wurde 1988 in Tokoname, Aichi, Japan, geboren und zählt bereits heute zu den angesehensten Keramikkünstlern Japans. Seine große Leidenschaft gilt der Fertigung traditioneller japanischer Teekannen aus reinem, natürlichem Ton, den er in aufwändiger Handarbeit selbst herstellt. Zunächst gräbt und zerkleinert er den Ton, bevor er ihn über mehrere Monate hinweg täglich durch ein feines Sieb filtert. Das Ergebnis dieser mühevollen Arbeit sind Teekannen aus feinstem, natürlichem Ton, die durch ihre Empfindsamkeit und Schönheit begeistern. Inspiration findet er dabei sowohl in alten chinesischen Traditionen als auch in modernen Formen.
Obwohl Gafu Ito aus keiner Töpferfamilie stammt, hat er sich durch seine Hingabe und sein außergewöhnliches Talent zu einem der führenden Keramikkünstler seiner Generation entwickelt. Bereits während seines Studiums an der Universität für plastische Gestaltung, vertiefte er sein Wissen über alte Keramiktechniken. Besonders prägend war dabei seine Lehre bei Fugetsu Murakoshi (1950), Schüler des ersten lebenden Nationalschatzes von Tokoname, Jozan Yamada III (1924-2005).
Seitdem hat sich Gafu Ito als innovativer Künstler etabliert, der sowohl die traditionellen Techniken wahrt als auch neue, kreative Elemente in seine Arbeiten einfließen lässt. Seine Werke zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Balance zwischen Ästhetik und Funktionalität aus, wobei jedes Stück ein Unikat ist.

Kyusu Tokoname Gafu Hira

Kyūsu 急須

Die traditionelle japanische Teekanne, die Kyūsu, ist gewöhnlich aus Keramik gefertigt und verfügt über einen seitlichen Henkel, der im 90°-Winkel zur Tülle angebracht ist, um das Ausgießen zu erleichtern - mitunter befindet sich der Henkel aber auch über der Kanne oder auf der Rückseite. Kyūsu sind perfekt für die Zubereitung von grünem Tee und sind tendenziell eher klein gearbeitet, um die Ziehzeit des Tees besser unter Kontrolle halten zu können. Die Größe, Form und Art des Tons, aus dem die Kyūsu hergestellt ist, ist am Ende entscheidend dafür, welche Art von Tee am besten darin zubereitet werden kann. Es gibt viele verschiedene regionale Stilrichtungen von Kyūsus sowie ausgewiesene Meisterstücke, die unter Sammlern sehr geschätzt sind.

Kyusu Tokoname Gafu Hira

Tokoname-Yaki 常滑焼

In der Stadt Tokoname, Präfektur Aichi, wird bereits seit dem 12. Jahrhundert Töpferware hergestellt, die zudem auch seit 1976 als "Traditionshandwerk Japans" offiziell geschützt ist. Tokoname war der Standort des größten und ältesten der legendären Sechs Alten Brennöfen Japans (Rokkoyō 六古窯) und ist berühmt für seinen eisenhaltigen Shudei-Ton, der sich nach dem Brennen rot färbt. Beim zweiten Brennen im Reduktionsofen färbt sich der rote Shudei schwarz - die andere charakteristische Farbe der Tokoname-Yaki. Traditionelle Tokoname-Kyusu-Teekannen sind auf der Innenseite unglasiert, so dass die Tannine im Tee mit dem Eisen im Tonkörper reagieren können. Dies kann sich mildernd auf die Adstringenz des Tees auswirken und dabei die Süße des grünen Tees betonen. Ein weiteres Hauptmerkmal dieser Kyusus sind die perfekt passenden Deckel, die nach dem Brennen in einer als Suriawase bekannten Technik in den Tonkörper eingeschliffen werden.

Herstellung

Rokuro 轆轤

Eines der bekanntesten und weitverbreitesten Verfahren zum Herstellen von Töpferwaren, bei dem Ton per Hand auf einer rotierenden Töpferscheibe geformt wird.

Ikomi

Ein Verfahren zum Formen von Töpferwaren, bei dem Gipsformen anstelle einer Töpferscheibe verwendet werden. Der flüssige Schlicker – eine Mischung aus Ton und Wasser – verfestigt sich, während die Gipsform die Feuchtigkeit aus dem Ton aufnimmt.

Reduktionsbrand (Kyo Kangen Shosei 強還元焼成)

Der Brennvorgang stellt einen zentralen Schritt im Töpferprozess dar, bei dem sich der rohe Ton in beständige Keramik verwandelt. Während das Modellieren des Tons kreative Gestaltung erfordert, spielt besonders die präzise Kontrolle der Brenntechnik für das Ergebnis eine entscheidende Rolle.
Zunächst muss der Ton vollständig getrocknet sein, bevor dieser in den Ofen gegeben werden kann. Im Verlauf des Brennvorgangs verdunstet das verbliebende Wasser im Ton dann bei langsam steigenden Temperaturen bis dieser vollständig entwässert ist, sich das Material verfestigt und schließlich in der letzten Phase wasserdicht wird.

Beim Reduktionsbrand wird während des Brennvorgangs ein Überschuss an Kohlenstoff und eine Reduktion an Sauerstoff im Ofeninneren erzeugt. Kohlenmonoxid entzieht der Umgebung und dem Scherben Sauerstoff. Eine starke Rauchentwicklung ist die Folge. Der Scherben verändert seine Farbe, von hellgrau bis schwarz, je nach Stärke und Zeit der Reduktion. Der Ton besitzt weniger Sauerstoff, wird fester und solider und erhält zugleich eine größere Porosität.

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