Sowohl Kyo- als auch Kiyomizu-yaki sind Begriffe, die oft zusammen oder austauschbar verwendet werden und sich auf die in Kyoto hergestellten Töpferwaren beziehen. Dabei repräsentieren sie eine Vielzahl verschiedener Stile. Historisch gesehen bezog sich Kiyomizu-yaki ausschließlich auf Töpferwaren, die an der Straße zum alten Kiyomizu-Tempel hergestellt wurden, welcher heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Typische Kyoto-Keramiken sind mit farbenfrohen, handgemalten Motiven verziert. Für diese werden Überglasurlacke verwendet, eine Technik, die im 17. Jahrhundert aufkam und noch heute ein Markenzeichen von Kyo-yaki ist. Von 794 bis 1603 war Kyoto die kaiserliche Hauptstadt und zog die fähigsten Kunsthandwerker des Landes an. Auch nach der Verlegung des Regierungssitzes nach Edo, dem heutigen Tokio, blieb Kyoto das kulturelle und geistige Zentrum Japans.
Sometsuke 染付け
Japanische blau-weiße Töpferwaren werden als "sometsuke" (染付け) bezeichnet, ein Begriff, der sich ursprünglich auf traditionell mit Indigo gefärbte Leinen bezog. Bei dieser Technik wird Porzellan oder Keramik mit einem blauen Pigment (z. B. Kobaltoxid) von Hand, mit einer Schablone oder im Transferdruckverfahren dekoriert. Anschließend wird eine transparente Glasur aufgetragen, wodurch die Unterglasurdekore einen leuchtenden Blauton nach dem Brand erhalten. Diese Methode stammt aus der chinesischen Song-Dynastie (960-1279) und wurde zu Beginn der Ming-Dynastie im 14. Jahrhundert perfektioniert. Das blau-weiße Porzellan wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts mit dem Imari-Porzellan bzw. Arita-yaki in Japan eingeführt und verbreitete sich dann in anderen Gebieten wie Kyoto, Seto, Hasami und Mikawachi, die jeweils ihre eigenen einzigartigen Sometsuke-Varianten entwickelten.